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Was hat eigentlich Persönlichkeit mit Gesundheit und Schlaf zu tun?

  • Autorenbild: Fred Malich
    Fred Malich
  • 29. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Dass gesundheitsförderliches genauso wie gesundheitsschädliches Verhalten Einfluss auf die eigene Persönlichkeit hat, ist bekannt. Wer z.B. beim Arbeiten gezielt Pausen einlegt, hat seltener ein dauerhaft erhöhtes Stressniveau als ein Workaholic. Weniger bekannt ist allerdings, dass auch die eigene Persönlichkeit einen Einfluss auf die subjektive Gesundheit haben kann. Hier lohnt sich ein kurzer Blick.

Der Ausgangspunkt dieser Sichtweise ist vergleichsweise simpel: Persönlichkeit gilt als zeitstabil. Wer als Erwachsener z.B. extrovertiert ist, war das normalerweise auch schon als Heranwachsender. Insofern kann man Personen typisieren, indem man bestimmte Eigenschaften mit bestimmtem Verhalten kombiniert. Diese Herangehensweise wurde in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere in Kliniken zur Behandlung koronarer Herzerkrankungen gewählt. Zwei Patiententypen ließen sich dabei besonders gut voneinander unterscheiden.


Der sogenannte Typ A zeichnet sich aus durch exzessive Tatkraft, einer mitunter bis zur Feindseligkeit gesteigerten Aggressivität und einer Sprechweise im Staccato. Diese Merkmale sind mitunter überlagert von risikoreichem Verhalten hervorgerufen durch den Konsum von Nikotin und Alkohol. Typ B weist solche, von Nervosität zeugenden Eigenschaften nicht auf, geht aber häufig noch außerberuflichen Interessen nach. Aktuelle Studien belegen, dass Typ A gegenüber Typ B ein um ca. 25% höheres Risiko besitzt, an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken, wobei Feindseligkeit mittlerweile als der zugrundeliegende Haupteinflussfaktor angesehen wird. Unabhängig davon gibt es Ansätze, die im Einzelfall weitere Zusammenhänge erklären können. So kann z.B. auch ein Mehr an sozialer Unterstützung den Eintrittszeitpunkt und Verlauf von Krankheiten positiv beeinflussen.


Im Zusammenhang mit gesundheitsförderlichem Verhalten wird ein Faktor gerne unterschätzt, nämlich die Bedeutung des nächtlichen Schlafs. Bekanntlich wird dieser von unserer inneren Uhr gesteuert und verläuft in mehreren zyklischen Phasen. In jedem dieser Zyklen führt das Gehirn notwendige Reorganisationsprozesse durch. Vereinfacht gesprochen identifiziert dabei das Gehirn aus den tagsüber neu aufgenommenen Informationen diejenigen, die als bedeutungsvoll bewertet werden. Genau diese Informationen werden anschließend ins dauerhafte Gedächtnis überführt und dort mit passenden vorhandenen Gedächtnisinhalten verknüpft. Gleichzeitig müssen die Abfallstoffe der Gehirnaktivität entsorgt werden. Es handelt sich hierbei insbesondere um Proteine, die in komplexen chemo-elektrischen Prozessen der neuronalen Informationsübertragung zunächst aufgebaut, dann mehrfach umgewandelt und schließlich wieder abgebaut werden. Dies alles sind essenzielle Vorgänge – direkt für die eigene Gesundheit genauso wie indirekt für die Stabilität der eigenen Persönlichkeit.


Deshalb hier noch ein ganz praktischer Tipp:  Nehmen Sie ab dem späten Nachmittag keine koffeinhaltigen Getränke oder Medikamente mehr zu sich und verzichten Sie dann auch auf Alkohol. Schon geringe Mengen an Alkohol können nämlich im Laufe der Nacht anregend wirken, dadurch die Schlafzyklen unterbrechen und so die notwendige mentale Erholung entscheidend beeinträchtigen.

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